Die Architektur des Hauses zwingt einen dazu nicht zu vereinsamen…
Wolfgang Grimm, Quartiesmanager in Worms
Wie die Raumfahrtorganisation, oder was?
Nein, nicht ganz. ESA bedeutet Energiesparende-Studentenwohnheims-Architektur und steht für ein Wohnheim der besonderen Art. Ganz in der Philosophie unserer bekannten Namensvetterin wurde das Haus im Sinne der Forschung und der Erprobung neuer Ideen errichtet. Seitdem wird das kleine (Raum-)Projekt seit über 30 Jahren stets mit einer Crew aus 20 Studierenden besetzt und ist Zeugnis der alternativer Architektur. Der Name entstand jedoch weit später als die Idee dahinter.
Zum letzten Mal?
Nein, nicht ganz. ESA bedeutet Energiesparende-Studentenwohnheims-Architektur und steht für ein Wohnheim der besonderen Art. Ganz in der Philosophie unserer bekannten Namensvetterin wurde das Haus im Sinne der Forschung und der Erprobung neuer Ideen errichtet. Seitdem wird das kleine (Raum-)Projekt seit über 30 Jahren stets mit einer Crew aus 20 Studierenden besetzt und ist Zeugnis der alternativer Architektur. Der Name entstand jedoch weit später als die Idee dahinter.
Die Anfänge:
Zu Beginn der 80er hatte Herr Professor Eissler, Baukonstruktion Professor der TU Kaiserslautern,die Idee ein energieeffizientes Wohngebäude zu entwerfen. Da kam eine Anfrage des Landes Rheinland Pfalz gerade recht. Wäre es nicht möglich an der TUK ein Selbstbau Projekt für Studierende ins Leben zu rufen? Als Vorbild gilt der bereits in Stuttgart errichtete Selbstbau „Bauhäusle“. In den darauf folgenden Jahren machte Herr Professor Eissler diesen Wunsch zur Realität. Mit einer Planungs- und Bauzeit von über 5 Jahren machten er und sein Partner Wolf Hoffmann als Bauleiter das ESA zu ihrem Projekt. Über die Zeit arbeiteten mehr als 100 Studierende, ca. 20 wissenschaftliche Mitarbeiter_innen und etliche ausgebildete Handwerker_innen auf der Baustelle. Was ist denn so anders im ESA als in anderen Wohnheimen?Die Architektur:
Wer das Haus schon aus nächster Nähe gesehen hat, wird den Unterschied sofort bemerken. Nicht nur das. So manche_r ist schon das ein oder andere Mal auf dem Weg in den Wald an dem großen Glashaus auf dem Campus der TU Kaiseslautern vorbeigekommen ohne zu ahnen, dass hier Studierende aller Art ihr Zuhause finden. Das ESA wurde nach dem Haus-in-Haus-Prinzip errichtet. So sind die 20 Wohneinheiten, die zentrale gemeinsame Küche, das Wohnzimmer, die Keller und Bäder alle in eine Hülle aus Folie und Glas eingepackt und das ganze erinnert auf den ersten Blick eher an ein Gewächshaus, wie es in botanischen Gärten zu sehen ist.Durch die Jahreszeiten:
Betritt man die äußere Hülle durch den zentralen Eingang erschließt sich je nach Jahreszeit eine andere Welt. Bilder für jede Zeit Im Winter ist von der Pflanzenpracht nicht viel zu erahnen. Dafür präsentiert sich das ESA ungeschminkt in seiner einmaligen Architektur. Zentral befindet sich der Küchen- und Gemeinschaftskomplex. Eine große Glasfassade, ein rundes Dach und die alleingestellte Position erheben die Küche zum Herz des Hauses. Zur rechten und zur linken stapeln sich im individuellen Stil der Bewohner_innen die Zimmer, Gärten und Terassen über drei Etagen. Runde Dächer, lange Korridore und die unbestechliche Symmetrie der hölzernen Fachwerkträger ergeben Perspektiven, die ihresgleichen suchen. Der Frühling startet unter dem Foliendach schon früh. Während die Bewohner der oberen Stockwerke schon die Sommermode testen und die Erdgeschössler noch in dicksten Pullis durch die Flure irren, erblüht die Mandel, grünt der Wein und die Clematis streckt ihre Ranken der Sonne entgegen. Es steht der Fühjahrsputz an. Feuchte, hieße Luft, durchtränkt mit den Gerüchen einer regen Vegetation. Temperaturen weit über 40° C. Es ist Sommer. Mit ausreichender Bewässerung verwandelt sich das ESA regelrecht in einen Dschungel. Meterlange grüne Vorhänge wallen vom Dachgebälk herab, Kiwi und Wein wachsen zu Lauben zusammen, sorgen für den so sehr geschätzten Schatten. Den Tropischen Temperaturen widersetzt sich nur der Keller. Kühlend wirkt hier der rote Fels, an den sich das Haus schmiegt. Der Herbst kehrt ein. Das Haus kühlt ab. Der Duft von Nebel und Holz greift um sich. In den letzten Sonnentagen im Tal wird wieder geputzt, geordnet und repariert. . . . Das Wohnheim der besonderen Art trägt bunt. . .Zum letzten Mal?