Übernahme durch die Stiftung für die TU Kaiserslautern und erste gemeinsame Schritte

Ende Mai wurde das ESA offiziell der Stiftung für die TU Kaiserslautern übergeben, vielen Dank! Endlich gibt es neue Langzeitmietverträge. Die Stiftung ist nun Eigentümer des Gebäudes, es wurde für einen symbolischen Euro überreicht. Auch der Bau-AG Kaiserslautern danken wir herzlich, da sie sich freundlicherweise dazu bereit erklärt, die Verwaltung zu übernehmen. Zum Zweck der Sanierung werden nun allerlei Messungen am und im Haus vorgenommen. Deshalb hat seit Datum das Architekturbüro „Kern, Kirchmer & Spitzley“ ein Arbeitszimmer im ESA bezogen. Das Unternehmen ee-concept beschäftigt sich mit der Bauphysik des Hauses. Hier wurden bereits Messgeräte aufgestellt, welche Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Kohlenstoffdioxidkonzentration messen. Das Unternehmen könnte so für das ESA Wärme-, Lüftungs- und Energiekonzepte entwickeln. Eine weitere Idee ist, das Be- und Entwässerungssystem neu zu gestalten. Wir Bewohner und Bewohnerinnen stehen dabei in direktem Kontakt mit den Beteiligten. Wir involvieren uns in Tätigkeiten und nehmen, so gut es unsere Fähigkeiten zulassen, Reparaturen und Renovierungen selbst in die Hand. Außerdem begrüßen wir herzlich unseren neuen Mitbewohner! Er macht sein FÖJ bei der Stiftung für die TU Kaiserslautern und darf das nächste Jahr mit uns wohnen, was sonst nur Studierenden vorbehalten wäre.

Pressekonferenz der Stiftung für die TU Kaiserslautern am 09.03.2020 in der Villa Denis – Das ESA bekommt eine neue Betreiberin!

Ein erster großer Schritt für den Erhalt und die Sanierung unseres Wohnprojektes wurde getan! Die Stiftung für die TU Kaiserslautern hat am 09.03.2020 auf ihrer Pressekonferenz offiziell verkündet, neue Betreiberin des ESAs zu werden! Ein großer Erfolg! Mit der Stiftung bekommt das Wohnprojekt nun endlich die dringend benötigte kooperative und engagierte Betreiberin, die für die angestrebte innovative Sanierung notwendig ist. Sobald die Übergabe des Hauses an die Stiftung stattgefunden hat, wird es an die Planung der Sanierung gehen. Dabei steht im Mittelpunkt unser Ziel, das Haus nicht nur für zukünftige Generationen zu erhalten, sondern es wieder zukunftsfähig werden zu lassen. Was heißt zukunftsfähig? In Zeiten, in denen die Welt notgedrungen langsam begreift, dass wir kein CO2 mehr verbrauchen können, wenn wir eine lebenswerte Zukunft haben wollen, heißt zukunftsfähig für uns: Den Ressourcenverbrauch zu minimieren und eine CO2-Neutralität des Gebäudes zu erreichen. Dieses Ziel ist für uns essenziell. Allerdings wird es auch eine Menge Geld benötigen, das Ziel zu erreichen. Wir als Bewohner_innen haben dazu eine Crowdfunding-Kampagne vorbereitet, mit der wir unseren Beitrag zur Finanzierung der zukunftsfähigen Sanierung leisten wollen. Der Start der Kampagne war bisher Ende April 2020 geplant. Aufgrund der verschärften Situation durch das Coronavirus sind Änderungen des Kampagnenstarts möglich.

Situation des Projektes von Oktober 2019 bis März 2020

Trotz des Unterdenkmalschutzstellens  blieb das Studierendenwerk dabei, das Haus nicht zu sanieren. Spätestens jetzt wurde klar: das Projekt benötigt einen anderen Betreiber. Alternative Konzepte, wie von möglichen neuen Eigentümer_innen öffentlicher sowie privater Hand übernommen zu werden, bis hin zur Selbstverwaltung, waren schon eine lange Zeit erwogen worden. Hierbei wurde klar, dass unser anfänglicher Favorit, die Selbstverwaltung, durch die kurze Wohndauer sowie die dadurch bedingte hohe Fluktuation der Bewohnerschaft schwierig werden würde. Allerdings tat sich ein Silberstreif am Horizont auf. Aufgrund der betriebenen Öffentlichkeitsarbeit sowie der Tatsache, nun plötzlich ein Denkmal auf dem Campus der technischen Universität zu haben, begannen sich die Universitätsleitung und die Stiftung für die TU Kaiserslautern für das ESA zu interessieren. Es folgten viele Gespräche sowie die Verlängerung der Verträge der Bewohner_innen durch das Studierendenwerk – zunächst bis zum 20. Dezember. Eine weitere Verlängerung Ende Dezember erfolgte für weitere zwei Monate und eine dritte, die aktuell bis Ende Mai läuft. Ziel dieser Verlängerungen ist es, der Stiftung für die TU Kaiserslautern Zeit zu geben, um die Übernahme des Hauses vorzubereiten. Wir freuen uns über die in Aussicht stehende Veränderung. Trotzdem ist die momentane Wohnsituation durch die nur häppchenweise angebotenen Vertragsverlängerungen auch weiterhin durch Unsicherheit und Angst gekennzeichnet.

Denkmalschutz des Wohnprojektes im Juni 2019

Durch die von der Bewohnerschaft betriebene Öffentlichkeitsarbeit wurde die untere Denkmalschutzbehörde auf die Besonderheit des Wohnprojektes aufmerksam und entschied sich im Sommer 2019, das gesamte Konzept, von Architektur bis hin zu der daraus entstehenden Sozialstruktur, unter Denkmalschutz zu stellen. Diese offizielle Anerkennung, dass unser Wohnprojekt schützens- und erhaltenswert ist, ist ein großer Erfolg und ein wichtiger Schritt, das Projekt vor dem drohenden Abriss zu schützen.

Ende des Projektes 2020

Durch sein schon langes Bestehen ist das Zukunftshaus in die Jahre gekommen. Die einstigen Energiesparmaßnahmen sind nicht mehr auf dem aktuellen Stand oder die zugrundeliegende Technik müsste erneuert werden. Leider wurde über 30 Jahre nie richtig Geld in die Hand genommen, um anfallende Mängel gründlich zu sanieren. Das ehemalige Leuchtturmprojekt der TU Kaiserslautern war in Vergessenheit geraten. Dem Studierendenwerk ist das Haus nicht wirtschaftlich genug, um es weiterhin zu betreiben. Ende September 2019 sollten die Verträge der Bewohner_innen nicht weiter verlängert und das Haus abgerissen werden.

Vortrag Dr. Pfeifer Kybernetische Architektur am 21.01.19


Eingeladen durch den Fachbereich Architektur besuchten am Montag Prof. Günter Pfeifer sowie zahlreiche weitere Interessierte das ESA-Wohnheim.
Nach der Führung durch das Haus wurden bei Kaffee und Kuchen viele interessante Gespräche geführt und Ideen ausgetauscht. Auch der damalige Bauleiter des Hauses Wolf Hoffmann nutze die Möglichkeit, sich sein Projekt anzuschauen und sich mit uns über ein zukunftsfähiges ESA auszutauschen.

Im Anschluss an all diese Eindrücke ging es zum Fachbereich Architektur, wo Herr Prof. Pfeifer unter dem Titel „Das kybernetische Prinzip. Grundlage nachhaltiger Architektur“ von seiner langjährigen Forschungserfahrung über kybernetische Architektur berichtete.

Diese Ergebnisse wurden anschaulich am Beispiel seiner realisierten experimentellen Bauprojekte verdeutlicht, welche auch auf seiner Homepage (http://www.guenterpfeifer.de) zu finden sind.
Insgesamt hat dieser Tag uns und den anderen Besucher_innen einen tollen Einblick darin gegeben, wie stark die Wohn- und Lebensqualität in einem Gebäude von der Architektur beeinflusst werden kann und was für genial anmutende Lösungen nachhaltige Architektur abseits von der Dämmung eines Hauses bieten kann.

Tag der offenen Tür am 12.12.2018

In den letzten Jahren fand in der Weihnachtszeit vorm ESA das sogenannte Spekulatium statt. Waffeln, Glühwein und weihnachtliche Stimmung in Form von Musik und Lesungen lockten Besucherinnen und Freunde des Hauses zu diesen Veranstaltungen.
Dieses Jahr haben wir dieses Event ausgebaut und in einen Tag des offenen ESAs umgewandelt. Ab 10 Uhr wurden vorm Haus altbekannt Waffeln und Glühwein auf Spendenbasis verteilt. Im Haus konnten auf Stellwänden die erarbeiteten Ergebnisse des Workshops eingesehen werden. Den Tag über wurden Interviews gegeben, Hausführungen gemacht, gebatikt und gebastelt. Auf Listen und einem Unterstützungsplakat konnten ließen sich Unterschriften und Hand, sowie Fußabdrücke sammeln. Für uns Bewohner_innen brachte dieser Tag neue Bekanntschaften und Anhänger unserer Bewegung sowie ein buntes und fröhliches Treiben in unser Zuhause und ließ uns ein Stückchen weiter an den Erhalt glauben.

Verwaltungsratssitzung des Studierendenwerks am 10.12.2018

Am 10.12.18 fand das Verwaltungsrat-Treffen vom Studierendenwerk statt, wo wir uns mit unseren Anliegen und der neuen Bewegung zu Wort kamen und positive Resonanz erhielten. Jedoch beteuerte auch hier das Studierendenwerk das eine weitere Trägerschaft unerwünscht sei.

Workshop 1 ESA 2.0 am 14.11.2018

Wöchentliche treffen, rauchende Köpfe und fragende Gesichter und immer wieder die Erkenntnis: Wir brauchen mehr Expertise und Unterstützer_innen um eine Chance zu erhalten unser heißgeliebtes ESA zu erhalten. Somit stand der Entschluss einen Professor_innen-/Planerworkshop ins Leben zu rufen um einflussreiche Personen der Universität über die Alleinstellungsmerkmale des Hauses aufzuklären und zu präsentieren zu können wer und was uns ausmacht. Presse, Studierendenwerk, Raumplaner, Architekten, Campuskultur, Unisport und Campusplus, das Campus-TV-Team, Ex-Esaner und wir derzeitigen Bewohner_innen waren Teil des Geschehens. Zuerst wurde in 4 Blöcken die Entstehungsgeschichte, Well.Being – Das Haus und seine Bewohner_innen, Gutachten und am Ende die Energetische Optimierung präsentiert. Nach Hausführungen und gemeinsamem Mittagessen im ESA ging es zurück in die Arbeitsräume um in Zukunftswerkstätten in 4 Gruppen für den Erhalt zu arbeiten, aufgeteilt in: Förderung und Finanzierung, Bau und Technik, Öffentlichkeitsarbeit sowie Trägerschaft und Betrieb. Zum Abschluss präsentierten wir uns gegenseitig unsere Ergebnisse und es entstanden spannende und wichtige Diskussionen. Zum Beispiel hat das Studierendenwerk sich klar dazu bekannt, eine weitere Trägerschaft als unwirtschaftlich anzusehen und nicht anstreben möchte.